Ehrung für den Botschafter Worpswedes

 

Helmut Stelljes mit Verdienstkreuz ausgezeichnet / 30 Jahre in Kunst, Kultur und Heimatpflege engagiert

VON UNDINE ZEIDLER

Worpswede. „Meine Grundvoraussetzung war, immer ehrlich und wahrhaftig zu sein“, sagt Helmut Stelljes über seine Arbeit in Worpswede. Dies sei bisweilen nicht einfach gewesen, aber er habe sich stets bemüht. Der Dank dafür ziert nun sein Revers: das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens. Überbracht hat es im Namen des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff Landrat Jörg Mielke. Stelljes erhielt es für 30 Jahre ehrenamtliches Wirken in den Bereichen Kunst, Kultur und Heimatpflege in Worpswede. Feierlich war es bei der Auszeichnungsverleihung in der Ratsdiele.Umfestliche Tische hatten sich viele Gäste versammelt: Familie, Freunde, Weggefährten, Vertreter aus der Politik und der Gemeinde Worpswede. Sie waren gekommen,uman diesem besonderen Moment im Leben von Helmut Stelljes Anteil zu haben. Zuvor herzlich empfangen von ihm und seiner Frau Ursula. Diese habe im November die Nachricht vom Ministerium über die Auszeichnung aus dem Briefkasten geholt, erzählt er. „Wir wussten es beide nicht“, sagte sie lächelnd und versuchte – genau wie ihr Mann – die passenden Worte für die Überraschung und die Freude zu finden.

Selbst bezeichnete sich Stelljes als Einzelkämpfer, der viel für den Ort getan hat. „Weil es mir eine Herzensangelegenheit war“, sagte er. Diese wurde in der Laudatio des Landrates sowie in den Ansprachen von Bürgermeister Stefan Schwenke und Erhard Kalina, dem Landesvorsitzenden des Bund Bildender Künstler (BBK), wiederholt gewürdigt. „Werbeträger Worpswedes“ nannte Schwenke den Autor, Fotografen und Organisator Stelljes in seinem warmherzigen Grußwort. Kalina würdigte ihn ob seiner Publikationen, Vorträge und Führungen als stetigen „Botschafter für Worpswede“. Durch zahlreiche Veröffentlichungen über das Künstlerdorf und dessen Künstler habe Stelljes unermüdlich für den Ort gewirkt, sagte Schwenke und verdeutlichte das mit einem Bücherstapel auf dem Rednerpult. Darunter der weit über die Ortsgrenzen hinaus beachtete Katalog „Worpswede – Kunst und Kunsthandwerk der Künstlerkolonie heute“.

Mielke machte drei Säulen in Stelljes Arbeit für Worpswede aus: Seine „Fotoleidenschaft mit künstlerischen Ansprüchen“, sein Engagement als Künstler im BBK und seine schriftstellerische Arbeit. Über dessen Wirken im heimatkundlichen Bereich, etwa im Förderverein Heimatrundblick, sagte der Landrat aus eigener Erfahrung: „Stelljes gehört zu den Menschen, die hartnäckig ihre Ziele verfolgen.“ Er verstehe es, Hilfe „auf durchaus liebenswürdige Weise“ einzufordern – was „nicht immer bequem“ war und „nicht immer dankbar“. Doch das gehöre für diese Sache dazu: „Anderen durchaus auf die Nerven gehen.“ Für „30 Jahre mit einer Menge Arbeit und Frustration“ habe er die Ehrung verdient, sagte Landrat Mielke. Stelljes nahm das Verdienstkreuz sichtlich bewegt entgegen,dankte und sagte mit Blick in die Zukunft: „Ich bleibe so wie ich bin – nicht immer pflegeleicht.“

10.01.2010 - © Copyright Bremer Tageszeitungen AG Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.weser-kurier.de